Reference:Atrus, Stoneship journal/de

Atrus, Stoneship journal/de
Location Myst library
Author Atrus

- - Emmit war der erste, der auf den Felsen lebte. Er nannte sie „Die Felsen“, da es sich um eine Gruppe von kantigen Felsen in der Mitte eines riesigen Meeres handelte. Emmit lebte auf diesen Felsen, und er genoß sein Leben. Gelegentlich schwamm er zu benachbarten Felsen, die alle relativ nah waren.

Eines Tages erschien ein anderer Mensch auf den Felsen, von dem Emmit nicht wußte, woher er kam. Emmit nannte ihn Jan. Emmit und Jan wurden schnell Freunde und gingen oft zusammen schwimmen oder angeln. Emmit zeigte Jan die einfache Höhle auf dem größten Felsen, in der er lebte. Jan fand bald eine andere Stelle auf dem großen Felsen, an der er leben wollte. Ihre Welt war immer voll hellem Sonnenschein und das Wasser war unglaublich klar, so daß sie fast bis auf den Grund des Ozeans sehen konnten. Obwohl die Sonne immer schien, fanden die beiden es nie zu heiß. Eine milde Brise aus dem Norden sorgte für die nötige Kühle.

Eines Tages bemerkte Jan beim Schwimmen und Tauchen einen anderen Jungen. Jan brachte ihn zu Emmit, um ihm einen Namen zu geben. Emmit nannte den Jungen Tim. Tim gehörte bald zu ihrer kleinen Gruppe, und alle drei genossen ihre perfekte Welt.


Das ist zumindest die Geschichte, die sie mir erzählten, als ich heute auf der Insel ankam. Emmit, Jan und Tim waren überrascht, mich zu sehen, aber noch in dieser Nacht wurden wir alle gute Freunde.

- - Heute, an meinem zweiten Tag in diesem neuen Zeitalter, geschah etwas Merkwürdiges. Ich fand es nicht seltsam, aber die drei Jungen verstanden nicht, was geschah. Während ich mich unter einem großen Baum auf einer der kleineren Felseninseln ausruhte, begann es zu regnen. Es war ein angenehmer Regen, ungefähr eine Stunde lang am Morgen. Ich erklärte den Jungen, daß sie den Regen nicht fürchten mußten, aber sie hatten ganz offensichtlich immer noch Angst. Vor dem Schlafengehen teilte ich ihnen mit, daß ich die Insel am nächsten Tag verlassen würde. Ich sagte ihnen, daß ich ihre Welt während meiner Abwesenheit überraschend verändern würde. Sie verstanden mich nicht (was ich auch nicht erwartet hatte).

- - Ich verstehe immer noch nicht ganz, was heute geschah.

[Zeichnung des Schiffs]

Ich experimentierte mit der „Kunst“ - ich ging bis an die Grenzen der Regeln, die ich von meinem Vater gelernt hatte. Ich versuchte, durch das geschriebene Wort ein Boot in ihrer Welt zu schaffen. Ich war der Meinung, alles genau geplant zu haben, aber das Boot traf auf den Felsen und wurde in zwei Hälften gespalten. Obwohl dieser Test nicht ganz das gewünschte Ergebnis zeigte, erhielt ich doch Antworten auf einige der Fragen, die mein Vater nie beantwortet hatte. Was das Boot betrifft, die Jungen freuen sich trotzdem darüber, was mich glücklich macht. Sie haben den ganzen Tag darauf gespielt. Obwohl das Boot sich nicht bewegen kann, konnte ich viel lernen. Es bildet eine viel stabilere Grundlage als die zerklüfteten Felsen. Während meiner Beobachtungen habe ich einige äußerst interessante Dinge über das Sonnensystem dieses Zeitalters erfahren.

[Zeichnung mit Bildunterschrift "Versenkbare Lampe"]

- - Die Nächte hier sind einfach wunderschön. Ich habe einige Konstellationen aufgezeichnet und ihnen Namen gegeben. Nachts kann ich Lichtschein am Horizont erkennen, von dem ich nicht weiß, ob es sich um eine Naturerscheinung oder um Anzeichen von Menschen auf weit entfernten Inseln oder Felsen handelt. Ich würde das zu gerne wissen (ich nehme an, es handelt sich um Menschen, was auch das plötzliche Auftauchen von Jan und Tim erklären wurde).

- - Heute regnete es mehr als sonst. Gerade als die Jungen sich an den leichten Regen gewöhnt hatten, erreichte uns ein Sturm. Sie hatten Angst vor dem heftigen Regen, dem Blitz und dem Donner. Die Jungen sagten mir, daß es bis vor kurzem hier nie geregnet hatte. Mich würde interessieren, warum es jetzt regnet. Wie auch immer, ich habe beschlossen, für kurze Zeit nach Hause zurückzukehren. Ich habe auch Pläne für den Bau eines Leuchtturms. Damit könnte ich herausfinden, ob die Lichter am Horizont Lichter von Menschen sind. Das Licht des Leuchtturms würde die Menschen dort neugierig machen, und sie würden versuchen, herauszufinden, woher es kommt - sofern sie die Mittel dazu haben.

[Zeichnung des Leuchtturms]

Ich kehrte mit den Werkzeugen zurück, die ich für den Bau des Leuchtturms benötige. Nach seiner Fertigstellung werde ich mich für einige Zeit zurückziehe und alles weitere dem Lauf dieser Welt überlassen.

- - Wir arbeiten bereits seit drei Wochen an dem Leuchtturm und machen große Fortschritte. Die Felsen, auf denen wir bauen, sind allerdings nicht so sicher, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich mußte meine Pläne geringfügig ändern, was aber kein Problem war.

[Zeichnung des Leuchtturmdachs]

- - Die Jungen sind recht stark und waren eine große Hilfe. Der Leuchtturm wird wahrscheinlich in zwei Tagen fertig sein.

- - Der Leuchtturm ist fertig, und wir sind alle unglaublich stolz auf unser Werk. Die Jungen können kaum glauben, daß wir dieses Gebäude mit unseren eigenen Händen errichtet haben. An diesem Abend haben wir den Generator eingeschaltet - die Jungen hatten zuerst Angst - und das Licht erhellte den Horizont viele Stunden lang. Ich verbrachte die Nacht auf dem Leuchtturm und erwachte bei einem klaren Sonnenaufgang, ohne die gewohnte kühle Gischt des Ozeans zu spüren.

- - Tim sah das Mädchen zuerst. Sie schwamm nicht weit von dem Boot, auf dem Tim Vorbereitungen zum Fischen traf. Dann bemerkte Tim in der Nähe des Mädchens einen Mann. Emmit freute sich über seine neuen Nachbarn.

Ich verließ dieses Zeitalter mit einem guten Gefühl - ich habe Ereignisse ausgelöst, die nichts mit der Schriftstellerei oder der „Kunst“ zu tun haben, und die einen viel größeren Einfluß auf diese Welt nehmen werden, als dies durch Schreiben möglich wäre. Ich betrachte

[Zeichnung einer Draufsicht des Zeitalters, mit Bildunterschrift "Zeitalter der Steinschiffe Vogelperspektive"]

dieses Zeitalter als ein Geschenk, das ich irgendwann in der Zukunft wieder auspacken werde, um zu entdecken, daß es sich so sehr verändert hat, daß es mich überraschen wird. Außerdem wartet noch ein weiteres neues Zeitalter auf mich, in dem ich anscheinend unter Wasser reisen muß. Eine gewisse Planung ist also nötig.

- - Ich habe dieses Zeitalter, das ich das Zeitalter der Steinschiffe genannt habe, vor zehn Jahren verlassen. Bei meiner Rückkehr kann ich die Veränderungen kaum fassen. Die drei „Jungen“ sind erwachsen geworden, und ich habe viele neue Gesichter gesehen. Jan hat mir erzählt, daß es vor sieben Jahren das letzte Mal geregnet hat und die kühlen Brisen wieder da sind.

Alle sind sehr zufrieden, haben mir neue Gerichte vorgesetzt und neue Materialien gezeigt, die sie gefunden haben. Sie scheinen irgendwo sogar Gold entdeckt zu haben, da ich es überall auf der Insel in verschiedener Form finde.

Mein Leuchtturm ist noch perfekt erhalten. Sie haben sich ganz offensichtlich viel Mühe damit gegeben. Aber ich habe bemerkt, daß sich der Felsen, auf dem er errichtet wurde, um ungefähr 40 oder 50 Zentimeter gesenkt hat.

Nach diesem wunderschönen Aufenthalt bei meinen alten Freunden haben wir uns gefragt, wie es wohl nach weiteren zehn Jahren hier aussehen wird.

Konstellationen

[Zeichnungen der Konstellationen]